Fragen & Antworten zu Bienen und Bienenprodukten

Die Bienen üben eine grosse Faszination auf uns aus, auch weil ihre Interaktion mit der Umwelt so vielfältig ist. Gerne teilen wir unser Wissen auch an dieser Stelle und geben gerne auf häufige Fragen Antworten. Sollten Sie eine dringende Frage haben, können Sie sich gerne an uns wenden – wir sind für Sie da!

Bienen-Ökologie

Alle Bienen haben heute zu kämpfen mit schwindenden Ressourcen. Als wichtigster Faktor ist hier das fehlende Nahrungsangebot in Form von Pollen und Nektar. Dieses Problem tritt aber nicht das ganze Jahr über auf, sondern vor allem im Frühsommer bis Ende Jahr. Aber auch in den Monaten Januar bis März sollte den Bienen mit Pollenspendern wie Weide oder Haselstrauch geholfen werden – leider werden diese Sträucher in einer sogenannt modernen Gartengestaltung fast nicht mehr berücksichtigt…

Die Wildbienen haben ein weiteres Problem mit den Nist-Gelegenheiten: Vor allem die bodenbrütenden Arten (welche die Mehrheit darstellt) können heute häufig keine Nachkommen mehr bilden. Hier wäre es wichtig, offene Böden (ohne Vegetation) mit geeignetem Bodensubstrat anzubieten.

Fazit: Alle Bienen haben zu kämpfen. Die Honigbiene, dank der imkerlichen Fürsorge aber viel weniger als die Wildbienen! 

Zu aller erst: Ruhe bewahren! Diese Bienen sind auf der Suche nach einem neuen Zuhause und haben noch nichts zu verteidigen. Daher sind sie in aller Regel sehr harmlos. Rufen Sie dann einen Imker in Ihrer Region an, welcher für die Bienen gut sorgen wird. Bis der Imker eintrifft, können Sie die Bienen mit etwas Wasser besprühen; so fliegen sie weniger auf; gleichzeitig erhalten sie wertvolle Flüssigkeit.

Die Honigbiene kann heute in freier Wildbahn nicht mehr überleben, da die Varroa-Milbe in allen Völkern weltweit vorhanden ist. Würde man einen Bienenschwarm also sich selbst überlassen wäre das der sichere Tod dieser Bienen, da sie den Folgefrühling oder -Winter nicht mehr erleben würden.

Die Honigbiene benötigt Wasser, Nektar und Pollen in ausreichender Menge, damit es ihr gut geht. Vor allem im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, wenn  die Wiesen noch nicht blühen und die Bienen stark im Aufbau sind, brauchen sie Pollenspender in ihrer Nähe. Leider sind Haselnuss und Weiden in den heutigen Gärten aus Stein und Palme nicht mehr so sehr erwünscht – obwohl diese Arten für die Bienen zur perfekten Zeit blühen und ihnen das dringend benötigte Eiweiss für die Aufzucht der ersten Generationen des Jahres liefern. Andererseits sind auch Frühblüher wie Krokusse, Winterling oder Buschwindröschen sehr willkommen.

Im Spätfrühling oder Sommer, wenn die Rapsfelder verblüht sind, finden die Bienen ebenfalls nicht mehr viel Nahrung. Deshalb wäre es wichtig, die Wiesen nicht zu früh zu mähen. Sie können auch in ihrem Rasen gezielt einen Flecken stehen lassen und/oder dort gezielt eine Bienenweide ansähen. Dies ist nicht nur für die Biene sehr wertvoll.

Langer Rede kurzer Sinn: Machen Sie mit im Bestreben ein ganzjähriges Blütenangebot sicher zu stellen!

Und letztlich: Kaufen Sie Schweizer Bienenhonig und unterstützenden damit die Arbeit der Imker…

Bienen sind „Kinder der Sonne“ und lieben warmes Wetter. Temperaturen in unseren Breitengraden machen den Bienen also nichts aus. Wenn es hingegen – wie in den letzten Jahren immer häufiger vorkommt – extrem heiss wird (Temperaturen weit über 35 Grad), dann haben auch die Bienen zu kämpfen. Vielfach fliegen sie nicht mehr aus. Einerseits wegen der sehr heissen Temperaturen an sich, andererseits aber auch, weil sie in den trockenen Blüten keine Nahrung mehr finden.

Eine sehr wichtige Voraussetzung vor allem für die Honigbienen, ist eine ausreichende Wasserversorgung. Neben dem erhöhten Flüssigkeitsbedarf der Bienen selber brauchen sie Wasser aber auch für das Stockklima. Dieses bringen sie ins Volk und „besprühen“ den Innenraum damit. Durch die Verdunstung kühlen sie so die Temperatur beim Brutnest sehr effektiv.

Wesen und Verhalten Wildbienen

Die Wildbienen beinhalten als sehr große Gruppe über 600 Bienenarten. Als künstliches Konstrukt werden alle Bienen – ausser die Honigbienen – so zusammengefasst. Manchmal liest man, dass alle nicht-domestizierten Bienen als Wildbienen betrachtet werden. Eine solche Sichtweise wäre aber falsch, da die Honigbiene – auch wenn derzeit aufgrund der Varroamilbe fast ausschliesslich durch Menschen gehalten – ebenfalls ein Wildtier ist. Als so grosse Gruppe ist es auch unmöglich, äussere Merkmale den Wildbienen zuzuschreiben: Die Gruppe umfasst Winzlinge von wenigen Milimetern bis zu knapp 3 Zentimetern grossen „Brummern“ im Fall von Holzbienen. Auch im Bereich der Farben und Formen weisen die Bienen ein sehr breites Spektrum auf – einige haben die Farbe und Form der Honigbiene, andere sind eher weisslich-beige und winzig andere Rot bis Schwarz und sehr gross. Die meisten Wildbienen leben solitär und bilden – im Gegensatz zu Hummeln, Furchen- oder Honigbienen – keinen Insektenstaat.

Wildbienen sind wichtige Bestäuber für viele Pflanzen und tragen wesentlich zur Förderung und Erhaltung der Biodiversität bei. Tendenziell bestäuben Wildbienen eher Wildpflanzen – vor allem bei gleichzeitigem Vorkommen von Massentrachten. Darauf fokussieren sich dann die Honigbienen. Zudem können einige Blütenformen besser durch Wildbienen bestäubt werden. Als Beispiel die Tomate, welche durch die Vibration während der Bestäubung durch Hummeln ihre Pollen besonders gut frei gibt. 

Sie können Ihren Garten wildbienenfreundlich gestalten, indem Sie einheimische Wildblumen pflanzen, die reich an Nektar und Pollen sind und insgesamt möglichst von Frühling bis Herbst blühen. Auch das Anbringen von Nisthilfen für Wildbienen kann dazu beitragen, dass sie sich in Ihrem Garten ansiedeln. Betreffend der Nisthilfen bitte auch die entsprechende Frage auf dieser Seite beachten. Achten Sie auch darauf, keine chemischen Pestizide oder Herbizide zu verwenden, die die Bienen schädigen könnten.

Auch Wildbienen haben einen Stachel! Allerdings sind sie nicht aggressiv. Nur im äussersten Notfall – beispielsweise wenn man eine Wildbiene zu zerdrücken versucht – kann auch sie stechen.

Haben Sie Freude am Treiben der Wildbienen! Ein Hummelnest findet sich meist im Boden. Ansonsten sind es einzelne Individuen die Sie beobachten können. Es gibt keinen Grund, hier etwas gegen Wildbienen zu unternehmen! Zudem: Alle Solitärbienen haben ihr Art-typisches Erscheinen von wenigen Wochen innerhalb des Jahres. Danach überdauert nur das Gelege bis zum nächsten Jahr und diese Wildbienenart ist nicht mehr sichtbar.

Jein. Grundsätzlich sind Bienenhotels sinnvoll, um diese schönen Bienen näher kennen zu lernen. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass damit in der Regel (vor allem bei gekauften Bienenhotels) kein Bienenschutz betrieben wird! Dies weil die Innendurchmesser der angebotenen Stängeln entweder Arten fördern, die eine Hilfe nicht nötig haben oder die Beschaffenheit der Stängel ungünstig ist: Ausgefranste Röhren können für Bienen aufgrund von Verletzungen tödlich enden. Auch sollte die Röhre eine gewisse Tiefe vom einigen Zentimetern (mehr ist mehr) haben und am Ende verschlossen sein.

Sehr sinnvoll ist hingegen ein Wildbienenhotel selbst anzufertigen und dieses mit anderen Nistmöglichkeiten zu ergänzen. Hierzu zählen markhaltige Stängel von beispielsweise Brombeeren oder Holunder. Diese werden idealerweise gebündelt und vertikal (!) aufgestellt. Am wirkungsvollsten sind vor allem besonnte offene Böden für die grosse Gruppe der bodennistenden Wildbienenarten, die ihre Behausung selber buddeln. Übrigens sind Wildbienen dabei gar nicht so wählerisch: Trampelpfade nutzen sie gerne und das Begehen eines Weges stört sie nicht. Als eindrückliche Zahl: über 50% der 600 Wildbienenarten sind Bodennister, hingegen nur etwa 20% Hohlraumbewohner…

 

Wissenswertes zu Bienenprodukten - Honig, Propolis und Bienen-Naturkosmetika

Honig soll kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Je kühler umso besser, bei grösseren Lagermengen kann es sogar sinnvoll sein, den Honig einzufrieren (dieser nimmt dadurch keinen Schaden). So gelagert ist Honig extrem lange haltbar, weit über das aufgedruckte Mindest-Haltbarkeitsdatum hinaus!

Nicht sinnvoll ist es, Honig der nicht im Verzehr ist, bei Raumtemperatur und dem Licht ausgesetzt aufzubewahren. Ein Platz im kühlen Keller ist viel besser. Vitamine, Enzyme bleiben so aktiv.

Es herrscht die landläufige Meinung, das Honig extrem lange – ja sogar unbeschränkt lange haltbar ist. Dies stimmt so pauschal leider nicht. Wenn Honig Wärme und Licht ausgesetzt ist, kann dieser durchaus relativ schnell schlecht werden. 

Derart gelagerter Honig bildet zunächst eine wässrige Phase, welche danach leicht zu gären beginnen kann. Auf unsere Nase können wir uns in Sachen Honig verlassen: Solange er gut riecht, ist er top. Honig, welcher nicht mehr direkt genussfähig ist, erkennt man am alkoholischen Geruch. Aber auch dieser muss nicht entsorgt werden! Sie können ihn gut zum Backen verwenden (Basler Läckerli)!   

Kurz gesagt: Ja!

Zunächst sei gesagt, dass es auch in der Schweiz verschiedene Bio-Labels gibt. Dabei greifen alle auf die Bioverordnung des Bundes zurück wobei einige etwas weiter gehen, so wie das Knospe-Label von BioSuisse oder Demeter. Wir beziehen uns unten auf das Knospe-Label, da wir unsere Imkerei-Produkte nach diesen Qualitätsstandards-Richtlinien zertifizieren lassen.

Grundsätzlich ist der Standort für Bio-Völker sicherlich auch relevant (bspw. nicht in der Nähe von Deponien) und der Imker soll dafür schauen, dass in der Umgebung ein möglichst vielfältiges Trachtangebot vorhanden ist. Die Verordnungen regeln aber vor allem den Umgang mit den Bienen und stellen sicher, dass keine Schadstoffe durch den Imker selbst in den Honig eingebracht werden. Bio-Imker müssen so zum Beispiel nachweisen, dass der Wachs keine Rückstände aufweist (es darf also kein konventionelles Wachs zugekauft werden) oder bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe sind nur natürliche Säuren wie Ameisen- oder Oxalsäure zugelassen.

Getrockneter Pollen ist, sofern dieser eine sehr tiefe Restfeuchte aufweist, sehr lange haltbar. Gemäss Lebensmittelverordnung, zeichnen wir unseren Pollen mit 2 Jahre Lagerzeit aus. Wird das Pollenglas aber stets verschlossen und dunkel gelagert, kann Pollen weit drüber hinaus gelagert werden. 

Hier ist allerdings zu beachten dass die Wirksamkeit von Pollen mit der Zeit abnimmt. Also besser keine grossen Vorräte halten und den Pollen zeitnah verzehren. Ist auch feiner so!

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