Winterschlaf bei den Bienen – gar nicht so verkehrt.
Tatsächlich sind die Bienen im Winter wesentlich inaktiver als im Sommer. Wieviel sie in der kalten Jahreszeit aber tatsächlich schlafen ist uns unbekannt. Fakt ist aber, dass sie in der brutfreien Zeit die Temperatur im Zentrum der Wintertraube ständig auf 25 Grad halten.
Von emsig zu lethargisch
Die Temperaturen fallen stetig, die letzten schönen Herbsttage verabschieden sich langsam, die Bienen rücken näher zusammen. Vor allem in den kühler werdenden Nächten: Sobald die Nacht-temperaturen unter 8 Grad sinken, beginnen die Bienen die Wintertraube zu bilden, welche Anfangs noch locker, je kühler aber umso enger wird. An den warmen Herbsttagen lösen sie sich dann wieder von dieser Traube werden emsiger – ja fliegen sogar wieder aus. In der Anfangs lockeren Bienentraube müssen sie Sorge zur Königin tragen: Diese legt im Herbst durchaus noch Eier und die Brut benötigt 35 Grad Celsius für eine normale Entwicklung.
Temperatursturz im Inneren des Kastens
Sobald aber der erste Frost auftritt, stellt die Königin ihr Brutgeschäft ein. 3 Wochen später schlüpfen die letzten Bienen aus ihren Brutzellen. Ab diesem Zeitpunkt sinkt die Kerntemperatur der Wintertraube rapide um 10 Grad! Mit immer noch für uns wohligen 25 Grad überwintern die Bienen dann und harren aus, bis die Aussentemperaturen wieder steigen. In dieser ganzen Zeit besteht die Aufgabe der Arbeiterinnen (Drohnen gibt es schon länger nicht mehr) im Halten der Temperatur von 25 Grad und im Füttern der Königin.
Zehren vom Wintervorrat
Die Wintertraube der Bienen muss dabei stets so platziert sein, dass die Bienen am Rand nicht weite Wege zum Honig gehen müssen. Die Traube verschiebt sich also ständig ein bisschen, so wie das Futter über die Wochen (oder Monate) abnimmt. Ist diese Bewegung nicht möglich (Trennschied, oder ganze Leerwaben zwischen Bienen und Futter), kann es zum Futterabriss kommen: Auch wenn im Bienenkasten noch Randwaben mit Futter vorhanden wären: Die Wintertraube erreicht dieses nicht und die Bienen verhungern. Ein solches Szenario ist aber selten und sollte mit genügend Winterfutter nicht auftreten.